Transparenz, Gärten & Minihorror 🎀

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Transparentes Versteckspiel
Chinesische Gärten
Minihorror
 
 
Rückblick auf schöne Bücher
 
Viele Jubiläen einer wissenschaftlichen Institution: Das Zentrum für biomedizinische Forschung an der MedUni Wien ließ eine Festschrift gestalten, die entblättert werden will.
Foto: © Carmen Auer
Transparentes Versteckspiel
 
Das Zentrum für chirurgische Forschung beging in diesem Jahr gleich mehrere Jubiläen – 4 an der Zahl. Das genügt, um der an der MedUni Wien ansässigen, international erfolgreichen Institution eine exklusiv ausgestattete Festschrift zu widmen: Schweizer Broschur mit schwarzem Faden und einem mattsilber geprägten Schutzumschlag aus Transparentpapier. 
Das Werk ist damit nicht nur geheimnisvoll betitelt – »50 × 2 80 33 10 Jetzt →  ?« –, sondern will auch entblättert werden: Herausgeberschaft und die Jubiläen erschließen sich erst, wenn das Buch aufgeschlagen wird. Sogar das Titelfoto ist durch den opaken Schutzumschlag nicht klar sichtbar. Erst wenn der Umschlag mit dem mattsilber geprägten Titel weggeklappt wird, erscheint das gestrickte Herz der Medizinerin und Künstlerin Katherina Sabernig in voller Pracht. 
Die Autorin und Journalistin Susanne Krejsa MacManus darf sich diese festliche Publikation auf ihre Fahnen heften. Sie hat nicht nur die Künstlerin und mich ins Boot geholt, sondern auch die Geschichte des Zentrums recherchiert und wiedergegeben. Und sie hat die vielen Stimmen arrangiert, die in der Festschrift zu Wort kommen und sie zu einem kleinen Abbild dessen machen, wofür wissenschaftliche Forschung nicht zuletzt auch steht: Teamwork und grenzüberschreitende Kooperation.
Ich danke Susanne Krejsa MacManus und dem Institutsvorstand Bruno Podesser für die herzliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es war eine große Freude, diesem Buch seine Gestalt zu verleihen und es herstellerisch bis zu den Maschinen zu begleiten. 
Das Cover nach Wegklappen des transparenten Schutzumschlags.
Foto: © Carmen Auer
Das Wachsherz aus dem Josephinum auf der U4.
Foto: © Carmen Auer
Details der Bindung und des Schutzumschlags.
Foto: © Carmen Auer
Details der Bindung und des Schutzumschlags.
Foto: © Carmen Auer
Der Buchrücken der Schweizer Broschur mit schwarzem Bindfaden.
Foto: © Carmen Auer
Kapiteltrennseite; das Orange entspricht der Innenausstattung der Zentrumsräume im Wiener Allgemeinen Krankenhaus, das Türkis der OP-Kleidung der Forschenden.
Foto: © Carmen Auer
 
 
Schutzumschlag und Titel der Schweizer Broschur »Über chinesische Gärten«. 
Foto: © Carmen Auer
Chinesische Gärten
Bei manchen Büchern bleibt die Zeit stehen, wenn ich daran arbeite. »Über chinesische Gärten« von Chen Congzhou ist so ein Fall. Der Inhalt der zarten Schweizer Broschur, die vom Birkhäuser Verlag in Auftrag gegeben wurde, ist so dermaßen exotisch und kontemplativ, dass man sich plötzlich nichts mehr wünscht, als fortan in einer solchen hoch elaborierten  Kunstlandschaft zu existieren, zum Beispiel als poetischer Zierfelsen oder als Pfirsichbäumchen. 
 
Kapitelbeginn mit Initial und Trennseite.
Foto: © Carmen Auer
Fotoseite mit deutscher und chinesischer Legende.
Foto: © Carmen Auer
Textseite mit hervorgehobenem Zitat.
Foto: © Carmen Auer
 
 
Schutzumschlag und Überzug.
Foto: © Carmen Auer
Minihorror
Über »Minihorror« von Barbi Marković wurde schon viel Gutes geschrieben, weswegen ich mich mangels Diplom in Literaturkritik weniger über die (herausragenden und originellen!) literarischen Features dieses Werks, das übrigens auch den Leipziger Buchpreis 2024 gewonnen hat, äußern möchte – abgesehen davon, dass ich ein flammender Markovićianer bin und mich diebisch freue, auf dem Cover das Artwork von Ivana Kličković mit selbstgezeichneten Schriften zu versehen, halte ich natürlich professionelle Distanz zu diesem großartigen Machwerk.
In »Minihorror« reihen sich Geschichten über Mini und Miki aneinander, deren Sorge, gegen gesellschaftliche Konventionen zu verstoßen, ständig zu Eskalationen führt. 
Umschlagklappe und Innentitel.
Foto: © Carmen Auer
Doppelseite aus dem hinteres Teil des Buches – eine Art Appendix: »105 weitere mögliche Horrors mit Mini und Miki« mit Illustrationen von Ivana Kličković.
Foto: © Carmen Auer
 

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